Weltkulisse - Paris

So. Jetzt ist es kurz vor VORBEI. Und ich hab es dank Nebenjobüberstunden und Autobahnstau nicht geschafft für den letzten Tag ein paar Fotos zu machen. Dennoch: Paris

Den monumental anmutenden Schwarzenbergplatz lassen wir hinter uns und das Russendenkmal versuchen wir zu ignorieren. Wir bleiben vehement auf der Westseite des Platzes und konzentrieren uns auf das wundeschöne Haus der französischen Botschaft. Mächtig weht die Flagge im Wind. Der Rasen ist auf den Millimeter genau gestutzt. Wir ergötzen uns an den schönen Fenstern und dem glamourösen Dach. Langsam gehen wir weiter, immer das Botschatsgebäude entlang und im Auge behaltend. Plötzlich tauchen dahinter Gebäude auf mit wunderschönen Verzierungen, Fresken und Figuren. Eigentlich ein typischer schöner Wiener Altbau aus der Gründerzeit, aber dennoch ein wenig anders.
Kann kurz erhofft man dort, hinter der Botschaft ein kleines Bistro zu sehen, ein französisches Café oder zumindest ein Auto mit französischem Kennzeichen. Und da ist es! Dieses Gefühl. Dieser Hauch von Paris.
Vienne J'taime


Leider ohne Foto.

Weltkulisse - Minsk

Den Spitznamen Klein-Minsk hat die Gegend rund um den Schwedenplatz schon länger. Natürlich beruht dieser, natürlich liebevoll gemeinte, Kosename auf Vorurteilen im Bezug auf 'Ost'- Städte. Dennoch kann man sich angesichts der hässlichen Sozialbauten auf beiden Bezirksseiten nicht ganz gegen den Stalinismus-Gedanken wehren.

Auf dem Weg nach Klein-Minsk

Ja es ist schon a bisserl schiach dort. Aber das macht das ganze neben dem 1.Bezirk Prunk eigentlich auch sympatisch. Klein-Minsk hats allerdings in den letzten Jahren etwas schwer gegen die neuen Glas/Stahlkomplexe anzukommen.

Ob die Gegend nun wirklich im Fall der Fälle als Minsk-Filmkulisse dienen könnte, wage ich mangels Minsk-Kenntnisse nicht zu beurteilen.

Weltkulisse - Los Angeles

Wer kennt es nicht. Das betonierte Flussbett des Los Angeles River, das sich durch die halbe Stadt schlängelt. Hier wurden schon in den 60er Jahren illegale Autorennen veranstaltet. In Krimis werden hier regelmäßig Leichen gefunden und ganz böse Gangmitglieder sprayen alles mit Graffiti voll. Auch Legendär - Arnold Schwarzenegger hat sich hier Anfang der Neunziger als Terminator mit seinem Gegner T1000 eine grandiose Verfolgungsjagd geliefert.

Das Original in Los Angeles

Das Bett des Wienfluß ist, bis auf den obligatorischen Leichenfund in einer Tatort-Folge, noch nicht so berühmt und bildgewaltig in Szene gestzt worden. Obwohl auch hier alle Zutaten stimmen: öder Fluss, kahler Beton, Graffiti, alte Brücken und ja sogar die Ubahn fährt daran vorbei. Jeder dumpfe Action-Drehbuchautor sollte bei diesem Szenario eigentlich einem Orgasmus ziemlich nahe kommen...

Das Wiener Pendant

Wo sind sie, die Jerry Bruckheimers und Michael Bays von Europa? Lasst uns dort doch endlich mal ein paar Autos und Ubahn-Garnituren demolieren!

Weltkulisse - Englische Stadt

Dichte Wolken hängen über der Stadt. Die Temperatur bewegt sich trotz des Monats August im 10 Grad Bereich. Niesel-/Sprühregen zwingt einem die Augen zu schliessen. Nein, wir befinden uns nicht in Nordengland. Das war Wien Ende August, Anfang September 2010. An solchen Tagen kann man sich einfach nur einreden, dass man ja im hippen England wohnt und dieses Wetter ja ganz normal ist. Am besten geht das wenn man sich einen Regenschirm schnappt und sich auf den Weg in den 9.Bezirk macht. Dort wird einem rund um das WUK eingeredet man sei in England.

Rote Backsteingebäude mit unzähligen Schornsteinen, Graffiti und dank dem WUK, als Konzertlocation, Plakate von Indiebands aus Bristol, Leeds und Dublin...

English Summerrain (fehlte leider an dem Tag, an dem ich dort war)

Ort des Films - Breitenseer Lichtspiele

Das vermutlich älteste Kino der Welt hatte gestern die 101.Saisoneröffnung und sich dafür einen Galaabend samt Buffet und Falco Film "verdammt wir leben noch" gegönnt. Politische Vertreter haben die Veranstaltung natürlich wieder gemieden, da Frau Nitsch-Fitz auch dieses Jahr von der MA7 keine Subvention mehr erhält.
Darum, liebe Filmenthusiasten, kommt doch mal wieder in die BSL. Bis Ende Oktober gibt es eine schöne Rundschau in der österreichischen Filmlandschaft.

Weltkulisse - Der unheimliche Wald

Der klassische sogenannte Teenieslasher der 00er Jahre in unseren Videotheken macht sich meistens die landschaftliche Idylle bzw. deren Einsamkeit zu nutze und inszeniert sie auch als Charakter. Die trockene Wüste, die genauso erbarmungslos ist wie der oder die Killer; Oder verschlafene Bergdörfer mit ihrer unerbittlichen Kälte. Der klassischste Austragungsort derlei Gemetzel ist aber stets der dichte Wald oder zumindest eine Hütte in ebensolchen.

Ein Klassiker: The Evil Dead

Österreich ist leider sehr arm an blutrünstigen Genrefilme (Watch out: Slashfilmfestival, Ende September!), nur Andreas Prochaska hat uns mit den 2 "In 3 Tagen bist du tot" Teilen vor Augen geführt, dass das österreichische Heiligtum, die Berge natürlich, nicht nur idyllisch sein kann. Dabei gäbe es sogar in Wien einen Wald, der als perfekter Tatort für filmische Messerschlitzer und Axtmörder, den Hintergrund geben könnte - Der Baumgartner Wald!

Baumgartner Wald bei Nebel

Selbst in Farbe und mittags noch unheimlich

So richtig gänsehautmäßig ist es dort in den frühen Morgenstunden oder Abends kurz bevor es dunkel wird.

Also, passt auf euren Rücken auf! ;-)

Ort des Films - Alphaville and the Land of OZ

Leben und Sterben in Wien
Aus aktuellem Anlass, sollte darauf hingewiesen werden, dass die beste Videothek der Stadt von uns gegangen ist. Alphaville ist nicht mehr. Noch sind die Pforten jedoch geöffnet und alte Kunden können sich an der Leichenfledderei beteiligen. Alles muss raus!

Nachruf zum Tod von Alphaville. Trauerminuten sind angebracht.

Alphaville war aber nicht die einzig gute Videothek in Wien. Es gibt sogar einen jungen, etwa 1 Jahr alten Neuzugang - Die OZ-Videothek in der Lindengasse 52. Ein gemütlicher Ort zum Wohlfühlen, Kaffeetrinken
und natürlich Videos ausleihen. Das Angebot ist zwar noch nicht ganz so üppig wie in der Alphaville dafür aber umso erlesener.

Gemütliches Störbern im Land von OZ.

Retro-Chic für die Verschnaufpause

Weltkulisse - New York, Teil 1

Sagt ihnen vielleicht der Name 'Huxtable' noch etwas? Nein? Also kurze Auffrischung. Die Familie Huxtable lebte in den Achtzigern in den Brooklyn Heights in New York City, war eine anständige Familie der oberen Mittelklasse und lief jeden Tag im Fernsehen. ja genau! Die Bill Cosby Show!
Die Sitcom rund um Bill Cosby wurde weltberühmt; Und dazu auch die Stigwood Avenue, wo die Familie in einem wunderschönen Stadthaus mit kleinem Hintergarten residierte. Wer dem Charme von Brooklyn noch immer verfallen ist, aber den Umzug seiner ganzen Habseligkeiten über den großen blauen Teich zu mühsam oder zu teuer findet, muss nicht gleich verzweifeln. Wien hat sich ein kleines Stück New Yorker Wohncharme im vierten Bezirk bewahrt - Im Margaretenhof bei der Pilgramgasse.

Kuschelige Avenue in Brooklyn Heights

Wien, Margarentenhof

Wien, Margaretenhof

Dennoch heißt der ansäßige Gynäkologe leider nicht Dr. Heathcliff Huxtable

Startschuss!

Gut, zugegeben Wien ist weder eine Filmstadt wie Paris oder London, und schon gar kein Holly- oder Bollywood. Dennoch gibt Wien einiges an tollen Schauplätzen her.
Natürlich denke ich dabei nicht an die ausgetretenen Pfade rund um Schönbrunn oder dem Stephansplatz. Nein, Wien hat auch andere schöne seiten, etwa die kleinen Gassen im Freihausviertel oder längst vergessene Märkte wie etwa den Rochusmarkt. Aber auch die Düsternis durchzieht die Stadt. Seien es nebelverhangene Flaktürme, endlose Betriebsbaugebiete oder gesichtslose Sozialbauten. Wien hat viele Gesichter.

Im Laufe des 20.Jahrhunderts durfte die Stadt schon in einigen Filmen wenn schon nicht die Hauptrolle aber immerhin beachtliche Nebenrollen als Schauplatz bestreiten. Ich denke dabei an Agententhriller mit Clint Eastwood oder Burt Lancaster. Natürlich unvergessen die Siedlung am alten Schöpfwerk als überbordender Melting-Pot in Muttertag. Und nicht zu vergessen before sunrise der eine einzige Liebeserklärung an die Stadt ist. (*1)

Scorpio mit Burt Lancaster

Before Sunrise mit Ethan Hawk und Julie Delpy

Wien wurde auf der Leinwand aber nicht nur als Wien wahrgenommen sondern trug auch gerne mal eine Verkleidung und sprang für eine andere Stadt in die Presche. Während dem kalten Krieg, als noch politische Eiszeit zwischen den USA und der Udssr herrschte, griffen die amerikanischen Produzenten gerne auf Wien als Drehort zurück. Da wurde die U1 schon mal zur Moskauer Metro oder die Volksoper zur Slowakischen Staatsoper.
 
Wie schon erwähnt, Wien hat viele Gesichter. Und dieser Blog wird versuchen diese aufzuzeigen. Wo verbirgt sich etwa ein Stück Paris in unserer Stadt? Wo könnte ich einen englischen Regen im Gesicht spüren?
und wo fühlt man sich mal für einen Moment in den Urlaub versetzt?

Ich werde nicht nur versuchen die natürlichen Kulissen der Welt die unsere Hauptstadt bereithält aufzusuchen sondern auch wichtige Orte des Films an sich aufspüren.

Ich freue mich auf eine schöne Entdeckungstour, die manchen Leser, so hoffe ich, auch überraschen wird.

auf eine schöne reise!


*1 - für mehr Informationen empfehle ich dringend die Ausstellung 'Wien im Film' im Wien Museum (noch bis 19.9)